Kunstvoller Gleisabbruch

Nach rund 40 Jahren müssen die alten Tramgleise zwischen dem Wipkingerplatz und der Haltestelle Schwert weichen. In einer Fotostrecke zeigen wir euch, wie spektakulär dieses Vorhaben aussehen kann.

Die wichtigsten Fakten vorweg

Zwischen Wipkingerplatz und der Haltestelle Schwert wird intensiv gearbeitet. Auch der Trambetrieb ist davon betroffen: Vom 16. Juli 2022 bis am 18. August 2023 wird die Linie 13 zwischen Escher-Wyss-Platz und Frankental durch Busse ersetzt, einzig rollen die schweren Baustellenfahrzeuge durch die Grossbaustelle. Doch nicht nur die Tramgleise werden ersetzt. Abwasserkanäle, Wasser-, Gas- und Stromversorgungsleitungen werden erneuert und die Haltestellen «Waidfussweg», «Eschergutweg» und «Alte Trotte» umgebaut. Die drei Haltestellen werden anschliessend behindertengerecht sein.

Weitere Informationen zur Baustelle findet ihr hier.

Manege frei für die Abrisstruppe

Während Zürich noch schläft, erwachen die tonnenschweren Maschinen langsam aus ihrem «Schlaf». Nach langer und ausführlicher Planung geht es den alten Gleisen nun an den Kragen. Im Schutz der kühlen Morgenstunden beginnt der Gleisabbruch an der Haltestelle «Wikpingerplatz». Wo sonst Anwohner, Pendlerinnen und Nachteulen auf das Tram warten, stehen nun Absperrlatten, Pylonen und eine Verpflegungsstation bereit. Mehrere Bagger stehen den Bauarbeiterinnen und Bauarbeitern für das Vorhaben zur Seite, um die rund 40 Tonnen Stahl der 170 Meter langen Tramgleise zu entfernen. Die Strassen wurden gesperrt, die Startlinie markiert. Gekonnt werden die Baustellenfahrzeuge an die richtige Stelle manövriert, bevor der Gleisabbruch starten kann. Das eingespielte Team von Kurt Rentsch, dem Oberbauleiter des Gleisabbruchs, bereitet sich auf den ersten Spatenstich vor – oder besser gesagt auf den ersten Schaufelhieb. Maschine und Mensch arbeiten auf engstem Raum zusammen, hier ist viel Vertrauen, Konzentration und Geschick gefragt.

Alle bereit machen

Vor dem Abriss wird die Truppe nochmals zusammengerufen. Punkt 6:00 Uhr wird gestartet, keine Minute früher oder später. Die Bagger bewegen sich langsam auf ihre Position – jetzt wird den alten Schienen zu Leibe gerückt. Es geht schnell: Die Schaufel nähert sich dem Strassenbelag. Als wäre der Belag bloss Butter, schabt der Bagger unbekümmert Zentimeter für Zentimeter weg und klettert den Berg hoch. Schicht für Schicht tasten sich die Maschinen heran, um das entfernte Material wiederverwenden zu können. So wird der Belag sowie der Stahl der Schienen und der Ober- und Unterbeton recycelt. Auf Bestellung rücken weitere Fahrzeuge nach. Lastwagenweise wird der Teer abtransportiert, hier wird nichts verschwendet.

Nur wenige Minuten später steht bereits der nächste Bagger an der Startlinie. Das Highlight des Abrisses folgt: Geübt wird der Schienenhobel angesetzt, die Gleise gleiten unter enormen Druck durch den Hobel hindurch und hängen wenig später in der Luft. Portionsweise landen die alten Schienen auf einem Haufen, auf denen tagtäglich dutzende Trams rollten. Viel davon ist jedoch nicht mehr zu erkennen. Umso eindrucksvoller die Momente, die dazu führten.

Trotzdem ans Ziel kommen

Frühmorgens finden sich nicht nur die Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter an der Baustelle ein. Schaulustige und Interessierte beobachten gespannt das Geschehen und wandern mit den Baggern den Berg hoch. Darunter auch einige Anwohner und Anwohnerinnen, welche von der Baustelle betroffen sind und besonders tapfer sein müssen. Die Baustelle macht nicht nur mit dem oftmals ohrenbetäubenden Lärm auf sich aufmerksam, auch der Tramverkehr muss weichen. Jedoch wurde alles darangesetzt, dass die Bewohnenden trotzdem an ihr Ziel gelangen. Ganz verschwindet die 13 nämlich nicht aus dem Quartier: Der Ersatzbus «13», welcher im 15-Minuten-Takt verkehrt, begleitet die Anwohnerinnen und Anwohner durch die Baustellen-Zeit. Bis das Tram wieder wie gewohnt verkehrt, ist dafür auf der Baustelle einiges los und viel zu sehen: Eindrücke, welche einmalig sind.

Weitere Informationen für Bewohnerinnen und Bewohner der Höngger- und Limmattalstrasse finden Sie hier.

Umbau in Zahlen

Entfernter Belag: ca. 200 Tonnen Entfernter Beton: ca. 1000 Tonnen Entfernter Stahl: ca. 40-50 Tonnen Anzahl benötigte Lastwagen: 25 LKWs und 4 Tiefgänger  Anzahl Arbeiterinnen und Arbeiter: 165 Personen am Samstag und 100 Personen am Sonntag Gesamte Baustellenfläche: ca. 1200 Quadratmeter

 

 

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